Bellnhausen

 

Bellnhausen ist eine kleine, um eine ehemalige Burg und Gutsanlage entstandene Siedlung in der Gemarkung von Itzenhain

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbauten die Herren von Bellnhausen die kleine Turmburg Bellnhausen, eine Motte, auf einem von einem Wassergraben umgebenen Erdhügel. Die dazugehörige kleine Siedlung Belnhusen wird im Jahre 1324 in Amöneburger Kellereirechnungen erstmals erwähnt. 1324 und 1360 hatte das Erzstift Mainz die Zehntrechte in Bellnhausen. Aus dem Wirtschaftshof der Burg wurde im Laufe der Zeit ein ansehnliches Gut, das nach dem Aussterben der Herren von Bellnhausen 1556 durch Belehnung oder Verpachtung mehrfach den Besitzer wechselte. Die alte Burg wird bereits im 17. Jahrhundert als verfallen erwähnt und wurde im 18. oder zu Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen; erhalten sind nur noch geringe Mauerreste und Teile des Wassergrabens.

Die Gutsanlage wurde im 18. und 19. Jahrhundert erheblich erweitert und ausgebaut. 1867 wurde Bellnhausen preußische Staatsdomäne. Im Jahre 1885 umfasste ihre Gemarkung 103 Hektar Ackerland und 25 Hektar Wiesen. Zu dieser Zeit befanden sich auf der Domäne drei Wohnhäuser mit 33 Bewohnern.

Die Domäne und der Gutsbezirk wurden 1928 aufgelöst. Der Gutshof wurde nach Itzenhain eingemeindet, und die bisherige Gemarkung Bellnhausen kam mehrheitlich an die Gemeinde Itzenhain, zu Teilen aber auch an Winterscheid und Appenhain. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Itzenhain am 1. April 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg.

 

Quelle: Wikipedia

Links: Historisches Ortslexikon : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen (lagis-hessen.de)

 

Domäne Bellnhausen

Das Familienwappen derer von Baumbach befindet sich noch auf zwei gut erhaltenen, verzierten Steinreliefs die auf dem alten Hofgut aufbewahrt werden.

Familienwappen von Baumbach

Dargestellt im Band 1 Rhein-Mainzische Wappenkunde C.v.Starke Görlitz 1942/1943. Über die beiden Spitzen des liegenden Halbmondes steht jeweils der Sechserstern der Grafen von Ziegenhain.

Die noch vorhandenen Steinreliefs sind 50 cm breit und 65 cm hoch angefertigt.

Der alte Burgsitz, eine Wasserburg, soll bereits im 17. Jahrhundert verfallen sein. Der ehemalige Standort auf einer ca. 800 qm großen Insel mit umgebenem Wassergraben, sowie Teile der alten Parkanlage bestehen noch immer. Die etwa 1700 qm große Wasserfläche wird durch Quellen gespeist. Zwischen dem Baumbestand auf der Insel befinden sich noch Mauerreste der Burganlage. Mit dem Aussterben der Familie Baumbach fiel das Anwesen Bellnhausen an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und wurde nun Staatsdomäne

Vorhandene Akten im Staatarchiv Marburg geben Auskunft über die Weiterverpachtung des Hofgutes. Noch im 19. Jahrhundert wurden Ländereien hinzuerworben, In 1895 zählte Bellnhausen vierzehn Einwohner. Die herausragende Stellung der Domäne zeigt sich u.a. bei der Verpachtung von Fischereirechten, dem Bestand einer eigenen Branntweinbrennerei, dem Bezug von Deputatholz, oder dem Vorhandensein einer eigenen Schulklasse.  Noch 1905 schaffte man sich hier eine Feuerspritze an.

Seine Selbstständigkeit verlor Bellnhausen schließlich am 01.Oktober 1928 , als der Gutsbesitz nach Itzenhain eingemeindet wurde. Die Schulklasse wechselte am 01.April 1929 über.

Um 1865 wird als Domänenpächter Albrecht Pape und danach Rudolf Lüning genannt. Ab März 1934 übernahm Familie Gipper die Domäne sowie alle Bedienstete auf dem Hof, den gesamten Viehbestand sowie sämtliche Maschinen und Geräte. An Personal waren dies: 6 Gespannführer, 1 Schweitzer, 1 Schäfer, 3 Dienstmägde und sogenannte „Sommermädchen“ (Aushilfen)

Zum Viehbestand zählten: Eine Schafherde mit 210 Tieren, 10 Pferde, 1 Fohlen. An Rindvieh war vorhanden : 30 St. Großvieh  und 20 St. Jungvieh.

Bei den Schweinen waren es: 12 Zuchtsauen, 1 Eber und 30 Schweine.

Die veralteten Maschinen und Geräte mussten allerding schon bald nach und nach ersetzt werden.

20220418_104712 (2)