Itzenhain wurde erstmals im Jahr 1197 als „Eichagene“ erwähnt. Der Ortsname durchlief im Laufe der Jahrhunderte eine Veränderungen:
- Eizenhain (um 1240)
- Eitzenhagen (1253)
- Enzinhain (1312)
- Eyzenhayn (1314,1319)
- Itzenhain (1585)
Um 1240 tauschte Werner von Rupertshausen (ab 1263 Werner von Münchhausen) seine Güter zu Itzenhain mit dem Kloster Haina.
Etwa um die gleiche Zeit erhielt das Kloster Güteranteile des Johann Drussel und seiner Erben sowie Arnolds von Lindenborn und seiner Erben in Itzenhain und dazugehörige zusammenliegende Äcker in der Gemarkung von Itzenhain. Schließlich tauschte Ludwig von Merzhausen mit dem Kloster seine Äcker zu Itzenhain und sein Recht am Markwald des Dorfes gegen eine Hufe in der heutigen Wüstung Witgenhain.
Im Jahr 1263 teilte der Hainaer Mönch Konrad von Hörnsheim auf Befragen mit, dass das Kloster die an den Ritter Gerlach von Itzenhain vertauschten Güter samt dem Kirchenpatronat von Werner von Münchhausen gegen Güter des Klosters in Schwarzenborn eingetauscht, dann mehr als 20 Jahre besessen und schließlich zum selben Recht an den Ritter Gerlach von Itzenhain getauscht habe.
1314 vermachten die von Schleier dem Kloster Haina Einkünfte aus ihrem Güterbesitz in Itzenhain, die ihre Erben gegen einen anderen gleichwertigen Zins austauschen durften. 1322 schenkten die Herren von Itzenhain dem Kloster einen Zins aus ihren Gütern im Ort.
1557 gehörte der von vier Lehensnehmern bewirtschaftete Hof Itzenhain den Herren von Grifte und Reinhard Schenk als den Erben der Herren von Bellnhausen. 1569 war der Zehnte im Besitz von Reinhard Schenk und Hans von Grifte.
Wegen der geringen Ausdehnungsmöglichkeiten und der abgeschiedenen Lage hat das Dorf eine gewisse feste Eigenständigkeit entwickeln können. Das lässt sich z.B. aus einer Steuererklärung der Gemeinde vom Jahre 1776 ablesen:
„Dieses Dorf besteht aus einem Gemeinds-Schul-,einem Horten- und einem Backhaus, sodann aus zehn steuerpflichtigen Bauers- und Kötnerhäusern.“
Die Schule in Itzenhain ist seit 1793 nachweisbar und bereut von Anfang an die Kinder aus Itzenhain, Appenhain und Hof Bellnhausen. Das jetzige Gebäude ist von 1890
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Itzenhain am 1. April 1972 ein Ortsteil der Gemeinde Gilserberg.
Die beiden Dörfer Itzenhain und Appenhain haben in der Geschichte des Schwälmer Landes keine entscheidende Rolle gespielt. Sie lagen abseits von den großen Verkehrslinien, in der Nordwestecke des Kreises Ziegenhain und mussten, da die Dörfchen im Laufe der Geschichte kaum größer geworden waren, den lustigen Vers über sich ergehen lassen, den der Volksmund für die fand:
„Itzehäng un Appehäng kann ma in der Keetz gedräng!“
Kurzfassung der Schulchronik von itzenhain 1860 – 1972
1860: altes Schulhaus wurde renoviert und eine Scheue gebaut
1878: Schulscheune wurde angebaut
20.08.1888: Grundstückskauf für ein neues Schulhaus
Ab 1898: Verfügung der „Königlichen Regierung“ über den Neubau eines Schulhauses
07.06.1890: neues Schulhaus wird „gehoben“ (gerichtet)
12.06.1891: Freitag Vormittag, 11.00 Uhr wurde das neue Schulhaus feierlich eingeweiht
(das alte Schulhaus wurde meistbietend für 661 M an Nachbar Johs.Röser verkauft)
Oktober 1892: wurde mit dem Ausgraben des Schulbrunnens begonnen. Fertige Tiefe 12,5 mtr. bei einem Wasserstand von 5 mtr.
1893: herrschte eine außerordentliche Trockenheit, die Heuernte fiel ganz aus, es herrschte große Futternot, alle Brunnen, außer dem Schulbrunnen, versiegten. Regen fiel erst im Spätsommer
06.09.1896: Einrichtung einer Schulbibliothek, monatlicher Beitrag: 0,70 M
21.01.1901: Vermerk über erfolgte Impfung im Schülerverzeichnis
August 1901: Giebel und Frontseite des Schulhauses wurden massiv angelegt, da die Balken vom Schwamm befallen waren
Mai 1902: Schülerzahlen wurden erstmalig in der Schulchronik vermerkt:
„ Die Schülerzahlen betrüg im Mai 1902:
- 34 Schüler – 18 Mädchen und 16 Knaben“
Mai 1903: 35 Schüler – 16 Mädchen und 19 Knaben
09/1904: gründliche Reparaturarbeiten an der Kirche, die Reparaturkosten betrugen 821,78 M
01.12.1905: Volkszählung
Itzenhain: 115 Einwohner
Appenhain: 44 Einwohner
Gut Bellnhausen: 23 Einwohner
1906: Erbauung der Wasserleitung
01.10.1910: Volkszählung
Itzenhain: 130 Einwohner
Mai 1911: 35 Schüler – 13 Mädchen und 22 Knaben
Mai 1912: 31 Schüler – 11 Mädchen und 20 Knaben
Herbst 1912: Schenkung der Kirchenorgel Wiera nach Itzenhain
Herbst 1912: Orgel von Wiera nach Itzenhain geholt
29.05.1913: Reparatur und Aufstellung der Orgel – 300 M, Einweihung in der Kirche zu Itzenhain
Februar 1919: Kollekte für neue Orgelpfeifen und eine zweite Glocke
Mai 1919: Kauf eines neuen Ofens für den Schulsaal
Herbst 1920: Anschluß an das Elektrizitätsnetz
Herbst 1920: Brand bei Landwirt Burghard Schneider
„Am 3.November abends 11 Uhr wurden die Bewohner des sonst so stillen Dörfchens durch Feuerlärm aus dem Schlaf geweckt. In dem Anwesen des Landwirts Burghard Schneider stand der Stall in hellen Flammen. Infolge des anhaltenden streichenden Nordwindes und der anhaltenden Trockenheit griff das Feuer auch auf die angrenzende Scheue über, die auc bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die hiesige und die Feuerwehr der benachbarten Dörfer hatten voll auf zu tu, das Wohnhaus vor den Flammen zu retten.
1921: außerordentliches trockenes Jahr
März 1921: Ende März brannte zum ersten Mal elektrisches Licht
Juni 1922: wurde die Schulgeige gestohlen
09/1922: Geldentwertung
11/1922: Einführung der Rentenmark
1924: Regen von Ende Juni bis Ende September
Herbst 1925: Lehrer Bernhardt ruft gemischten Chor ins Leben
01.10.1928: der Gutsbesitz Bellnhausen wurde nach Itzenhain eingemeindet
07.01.1929: Großbrand auf dem Hof Riebeling
1928/1929: sehr strenger Winter (-28 C°) 1,20 tiefer Frost, die Wasserleitungen waren am 15.April noch zugefroren
27.09.1929: Großbrand Scheuen und Stallungen bei Landwirt Konrad Schömann vor Gasthaus Daum
14.10.1929: es wurde für 170 M ein neuer Schulofen gekauft
15.10.1929: es wurde mit dem Unterkellern der Schulküche begonnen
22.11.1929: Die Küche der Schule wurde neu gedielt
31.08.1930: Einweihung des neuen Saals von Gastwirt Georg Daum
1931: hatte Itzenhain 5 Arbeitslose, Deutschland 5 Millionen
1932: waren es 3 Arbeitslose und 2 Ausgesteuerte, die auf Wohlfahrtsunterstützung angewiesen waren
01.03.1934: Gutsherrenwechsel auf der Domäne Bellnhausen
28.07.1935: Die Ehrentafel für die im Ersten Weltkrieg (1914-1918) gefallenen Soldaten und Kriegsteilnehmer unseres Ortes wurde eingeweiht.
26.06.1937: Brand auf der Domäne Bellnhausen
Juli 1937: die Orgel wird erneuert, es wurden neue Zinnpfeifen eingebaut
Juni 1938: neue Schulbänke, Pult und Wandtafel wurde angeschafft
1938: Mitte Oktober brach in Bellnhausen die Maul- und Klauenseuche aus
1939/1940: im Winter 1939 bis Mai 1940 waren ostmärkische Truppen in der Schule einquartiert
1950: durch die Aufsiedlung der ehemaligen Domäne Bellnhausen sind 5 neue Höfe erbaut worden. Die Neusiedler mit Ihren Familien sind von auswärts zugezogen. Bei der Aufsiedlung der Domäne erhielt Itzenhain eine genügend große Fläche zur Anlage eines Sportplatzes.
Ebenfalls wurde die Wasserversorgung durch den Bau einer Anschlussleitung vereinheitlicht. Inmitten des früheren Domänenbesitzers stehen zwei Neben-Erwerbsiedlungen und die neuen Gebäude der 5 Vollerwerbsbauern, die nach dem Krieg auf dem ehemaligen Staatsbesitz eine neue Heimat gefunden haben.
25.09.1953: Nachmittags um 15.30 Uhr brannte die Scheune des Gastwirtes Georg Daum mit allen Ernteerträgen ab. Die Tanzlinde hat bei dem Feuer starken Schaden erlitten und es musste mit dem Eingehen des Baumes gerechnet werden.
1954. für die in der Landwirtschaft beschäftigten Schulabgänger ist in Gilserberg eine ländliche Berufsschule eingerichtet worden. Der Unterricht erstreckt sich auf einen Tag in der Woche
Die Mechanisierung in unserem Ort hat zugenommen. Inzwischen haben die Bauern 7 Zugmaschinen angeschafft – 1950 gab es nur 1 Schlepper und 1 Auto
1956: z.Zt. sind schon vier Fernsehgeräte in Betrieb und alle Bauern, auch die kleinen Betriebe – bis auf einen – sind mit Schlepper ausgerüstet. Durch diese Maßnahme hat sich die Milchwirtschaft erheblich verbessert.
07.06.1956: schlug ein Blitz in den Kirchturm. Kirchturm und Dach wurden beschädigt. Auch am Spieltisch der Orgel fuhr der Blitz entlang und verursachte geringen Schaden
1957: der erste Landwirt – Trümner – siedelt aus
1958: die Mechanisierung der Landwirtschaft hat sich dermaßen gebessert, dass schon 19 Schlepper und 10 Autos im Dorf laufen
1960: die Itzenhainer setzen sich zusammen: Es wird eine Gefrieranlage gekauft. Herr Christian Schömann stellt ein Grundstück mitten im Ortskern als Erbpacht für die Gemeinschaftsgefrieranlage zur Verfügung
1961: im laufe des Sommers wurde in Itzenhain eine neue Wasserleitung gebaut. Der Hochbehälter liegt in der nähe des Ortes. Der Aufbruch der Straßen bracht viel Unruhe ins Dorf
1962: Ostern wurde die Lehrerin Irmgard Nafziger aus Lenderscheid nach Itzenhain versetzt. Die Gemeinde Itzenhain hatte inzwischen die Lehrerwohnung in der Schule für 9000 DM renovieren lassen. Es wurde ein WC und ein Bad installiert.
1962/1963: am 13.Januar, einem Sonntag, musste die Männer aus Itzenhain den ganzen Tag zum Schneeschaufeln antreten, da die Zufahrtsstraßen nach Itzenhain alle meterhoch zugeweht waren.
Sommer 1963: Die Kirche wurde neu renoviert und am 1.Advent ein Gottesdienst abgehalten, wo die Kirche im neuen Glanz erstrahlte
1964: im Frühjahr wurde im Klassenraum ein Waschbecken und auf dem Dach der Schule eine Sirene installiert
06.05.1964: erhängte sich der Bürgermeister Johann Georg Dippel. Der Schöffe Justus Krähling übernahm bis zum Herbst die Amtsgeschäfte
28.11.1964: wurde Willy Stehl durch die Itzenhainer Gemeindevertreter zum neuen Bürgermeister gewählt.
1965: nach den Sommerferien mussten die Kinder ab der 5.Klasse nach Gilserberg zur Mittelpunktschule gehen
166/1967: im Winter heiratete die Lehrerin Irmgard Nefziger den Landwirt Johannes Knauf aus Leimbach und wurde im Sommer 1967 nach Loshausen versetzt. Ihre Nachfolgerin war Frau Hornberger aus Lischeid, die Frau des Pfarrers
1968: im Frühjahr wurde die hiesige Schule geschlossen – ein Jahrhunderte alter Kulturzweig ging im Dorf verloren
1972: der Gemeinde Itzenhain blieben noch knappe 4 Jahre bis aus sie 1972 aufgelöst und durch die Gemeinde- und Gebietsreform mit der Großgemeinde Gilserberg zusammengeschlossen wurde.
Am Nordrand der Gemarkung, knapp unterhalb der Ostseite des Hauptgipfels der Kalten Hainbuche, liegt die Wüstung Kalte Hainbuche, wo das im 14. Jahrhundert mehrfach erwähnte Gericht an der Kalten Hainbuche tagte.
Gericht an der Kalten Hainbuche
Das Gericht an der Kalten Hainbuche lag knapp unterhalb der Ostseite des Hauptgipfels der Kalten Hainbuche, einem 433 m ü. NN hohen Berg im Grenzbereich der Gemarkungen von Itzenhain und Gilserberg, beides Ortsteile von Gilserberg, im Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen, auf 428 m ü. NN Höhe. An gleicher Stelle, auf dem Gebiet der Gemarkung von Itzenhain, befand sich auch die Wüstung Kalte Hainbuche.
Das Gericht wird in den Jahren 1360/1367 als gericht (an) der kaldin Henbuchin und 1368 als Gericht an der Kalden Haynbuche mehrfach erwähnt. Vor 1366 scheint das Gericht zumindest teilweise als Lehen der Grafen von Wittgenstein im Besitz der Herren von Sichertshausen, danach in dem ihrer Erben, der Herren von Bellnhausen, gewesen zu sein. Noch vor 1360/1367 erwarb Graf Gottfried VII. von Ziegenhain einen Teil des Gerichts von nicht genannten Vorbesitzern, während eine Hälfte im Besitz der Rüsser und der von Sarnau war. Zu dieser Zeit umfasste das Gericht die Orte Appenhain, Itzenhain und Witgenhain (heute Wüstung).
Die wittgensteinischen Gerichtsrechte waren offenbar auf grundherrliche Rechte beschränkt. Im Gegensatz hierzu betrafen die Rechte der Ziegenhainer Grafen und ihrer Rechtsnachfolger, der hessischen Landgrafen, sowohl die Hohe als auch die Niedere Gerichtsbarkeit. Wann die Ziegenhainer Grafen bzw. die Landgrafen die ausschließliche Gerichtsbarkeit über die Dörfer des Gerichts erlangten, ist ungeklärt.
Schon im Jahre 1368 verpfändeten die Grafen von Ziegenhain ihren Anteil am Gericht zusammen mit dem um 1350 von ihnen errichteten Amt Schönstein (auf der Burg Schönstein), dem offenbar (zunächst unter Bewahrung einer gewissen Sonderstellung) auch der vor 1360/67 erworbene ziegenhainische Anteil des Gerichts an der Kalten Hainbuche zugeordnet wurde, an die Herren von Linsingen und von Gilsa. Im Jahre 1380 übertrugen die Linsinger ihren Anteil an der Pfandschaft den Herren von Gilsa. 1387 waren Burg und Gericht Schönstein mit den Dörfern und dem ziegenhainischen Teil des Gerichts an der Kalten Hainbuche, dem Gericht Lindenborn und den Einkünften in Gilserberg an Tue von Falkenberg verpfändet. 1406 versetzte Graf Johann II. von Ziegenhain ein Drittel von Schönstein mit allem Zubehör an die Herren von Grifte; diese Pfandschaft wurde 1420 wieder eingelöst.
Von einer Gerichtstätigkeit an der Kalten Hainbuche ist nach 1368 nichts mehr bekannt.
Quellen: Wikipedia, Schulchronik Itzenhain
Kirche Itzenhain
Man nimmt an, dass dieses Bauwerk der Spätgotik um 1754 erreichtet wurde. Die alte Wetterfahne trug schon die Jahreszahl 1756.
In der Kurhessischen Pfarrgeschichte ist erwähnt, dass Frau Christine Ursula Helene von Baumbach auf Bellnhausen am 08.09.1754 im Alter von 84 Jahren in der hochadeligen Gruft der Kirche zu Itzenhain beerdigt wurde.
Von dieser Gruft ist allerdings nichts mehr erhalten geblieben. Die erwähnte letzte Adelige auf dem Hof Bellnhausen soll nach mündlicher Überlieferung dem benachbarten Dorf Itzenhain die Kirche zum Geschenk gemacht haben. Dem ist dann noch die Legende angefügt, daß diese adelige Dame beim Glockengruß der damals im Dorf erfolgt sein soll, eine Schürze voll Silbergeld herbeigetragen habe. Die Kirchenbücher für die Gemeinde sollen seit 1686 geführt worden sein.
Mit Stolz berichtet man, daß das Dorfkirchlein eine ausgesprochene Kostbarkeit besitzt, nämlich eine aus dem Jahr 1790 stammende Barock Orgel mit 12 Registern.
Sie ist eine der ältesten im Kirchenkreis Ziegenhain und steht unter Denkmalschutz. In der Denkmaltopographie des Altkreises ist die Evangelische Filialkirche Itzenhain beschrieben und auch die Orgel besonders erwähnt. Danach wurde diese jedoch bereits 1788 von Georg Peter Wilhelm angefertigt.
Georg Peter Wilhelm war zu dieser Zeit Hoforgelbauer in der Residenzstadt Cassel. Der gleiche Orgeltyp aus 1795 steht in der Kirche der Gemeinde Lohre bei Felsberg.
Der frühere Lehrer K.Bernhardt hat das Ereignis in der Schulchronik kurz beschrieben:
Da sich im Herbst 1912 die Gemeinde Wiera entschloss, eine neue Orgel in die Kirche zu kaufen, besaß sie gleichzeitig die Freigiebigkeit, die noch gut erhaltene alte Orgel der Gemeinde Itzenhain zu schenken. Auf Stellkosten, Transport und Reparaturen muss selbstverständlich die Gemeinde Itzenhain übernehmen. In der Heuernte 1913 soll die Orgel am neuen Bestimmungsort stehen. Am 19.Mai 1919 wurde die Orgel in Wiera geholt und am 02.Juni begannen die Arbeiten in der Kirche.
Als ein weiteres bemerkenswertes Schmuckstück der Kirche wir die als hängender Korb gestaltete Kanzel angesehen. Sie zeigt in Achtelsegmenten eine Pilastergliederung. Der kunstvoll geschnitzte Schalldeckel mit Bügeln stellt abschließend einen Pelikan im Nest mit seinen Jungen dar.
Hierbei soll es sich um ein Abendmahlssymbol handeln. Der Pelikan galt als Beispiel für die Liebe Christi zu den Menschen da man glaubte der Pelikan risse sich mit dem Schnabel die Brust auf, um mit seinem Blut die Jungen zu ernähren. Weitere auffällige Holzschnitzereien befinden sich noch auf den Kopfteilen des sehr alten Gestühls im Kirchenraum.
Der zweistufige verschieferte Hauben Dachreiter über dem Mansardendach der Kirche trägt zwei Glocken, von denen eine bereits im 1.Weltkrieg abgegeben werden musste, die in 1927 wieder ersetzt wurde.
Erst 1953 wurde als Ersatz für die im 2.Weltkrieg abgegebene Glock eine neue angeliefert und eingeweiht.
Hochgezogen und angebracht haben Sie freiwillige Helfer aus dem Ort in Eigenleistung mit Einsatz einer Seilwinde.